Juristin rät: Jetzt um Testament, Vollmacht und Patientenverfügung kümmern

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Carolin Hoos
Carolin Hoos aus dem SWR1 Team

Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Organspende, Testament, digitaler Nachlass: wir sollten auf den Tod vorbereitet sein, rät Susanne Becker in SWR1 Leute.

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Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Nachlass - wie geht das?

Wir wissen alle, dass er kommt: der Tod. Der eigene Tod oder der von Familienmitgliedern oder Freunden. Sich darauf emotional vorzubereiten, ist schwer bis unmöglich, aber wir können uns zumindest so darauf vorbereiten, das wichtige Dinge geregelt sind.
Die Volljuristin Susanne Becker aus Heidelberg kann dabei helfen – sie ist Generationenberaterin.

Die Generationenberatung beinhaltet vor allem erst einmal, die Menschen darauf hinzuweisen, dass Vollmachten, Patientenverfügungen, Testamente – dass das alles Dinge sind, mit denen sie sich im Vorfeld einmal beschäftigen sollten.,

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Einfühlungsvermögen gehört zur Vorbereitung auf den Tod

Trotz der ganzen Bürokratie, sind es doch hoch menschliche Themen, sagt die Generationenberaterin. Und das sei auch der Grund, warum viele Menschen nicht über die Themen sprechen möchten und es im Ernstfall dann zum Chaos kommt.

Dieses emotionale Thema im Vorfeld zu bewegen, bedeutet unglaublich viel Befriedung innerhalb der Familie und bringt auch mehr Ruhe rein für den Ernstfall.

Rechtzeitig Erbe, Patientenverfügung und Vollmacht klären

Es gibt einige Fragen, die rechtzeitig geklärt werden sollten, rät Susanne Becker. Einen zu frühen Zeitpunkt gebe es nicht – wichtig sei nur, die Unterlagen regelmäßig zu überprüfen und zu schauen, ob noch alles im eigenen Sinne festgehalten ist. Im Zweifel können Vollmachten zurückgezogen, Testamente geändert werden.

Wichtig sind laut der Generationenberaterin Susanne Becker unter anderem folgende Fragen – auch um die Angehörigen zu unterstützen und zu entlasten:

  • Ist mit den Eltern alles geklärt?
  • Wie ist mein Verhältnis zu den Kindern?
  • Sind unsere Vermögensverhältnisse klar?
  • Wem gehört in der Ehe was?
  • Wie sortiere ich die ganzen Unterlagen?
  • Wo ist alles, wenn der Todesfall eintritt?
  • Wie wünsche ich mir meine Beerdigung, welche Menschen sollen dabei sein?

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Vorurteile rund um Testament und Vollmacht

Gerade bei den Themen Vollmacht und Testament, kursieren auch viele Vorurteile: Zum Beispiel ist es nicht automatisch so, dass Eheleute sich dauerhaft gegenseitig vertreten können, wenn sie keine Vollmacht des anderen bekommen haben. Auch volljährige Kinder können nicht davon ausgehen, dass ihre Eltern ohne Vollmacht medizinische Entscheidungen für sie treffen dürfen, so Becker.

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Vor dem Tod: Kommunikation in der Familie ist das A und O

Die Kommunikation innerhalb der Familien ist laut Susanne Becker zentral. Patchwork-Familien haben einen noch größeren Klärungsbedarf. Hier ist es wichtig frühzeitig alle Wünsche zu kommunizieren und festzuhalten.

Mir ist ganz wichtig die Klarheit innerhalb der Familie und die Offenheit – das zu fördern und ein bisschen zu befrieden. Der Satz 'Versteht ihr euch noch oder habt ihr geerbt?' hat leider ganz schön oft seine Berechtigung.

Die Generationenberaterin Susanne Becker klärt in SWR1 Leute die Fragen der SWR1 Hörer:innen. Weitere Fragen und Antworten findet ihr hier.

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