Erdüberlastungstag: Müssen wir wirklich auf alles verzichten?

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AUTOR/IN
Jenny Beyen
ONLINEFASSUNG
Andreas Böhnisch

Der deutsche Erdüberlastungstag ist in diesem Jahr zwei Tage früher als 2023. Die Umweltaktivistin Lara Louisa Siever fordert eine konsequente Reduzierung des Rohstoff-Verbrauchs.

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Würden alle Menschen so leben wie in Deutschland, wären die natürlichen Ressourcen bereits am Donnerstag, den 2. Mai aufgebraucht. Der sogenannte Erdüberlastungstag hat sich damit im Vergleich zu 2023 um zwei Tage nach vorne geschoben.

Erdüberlastungstag: Leben auf Kosten zukünftiger Generationen

Für Lara Louisa Siever, Referentin für Rohstoffpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte bei der NGO Inkota, ist das eine fatale Entwicklung. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Jenny Beyen kritisiert sie, "dass wir schon viel zu lange auf Kosten zukünftiger Generationen leben". Politik, Industrie sowie Bürgerinnen und Bürger seien deshalb in der Pflicht, den Rohstoff-Verbrauch zu reduzieren.

Wir fordern einen Paradigmenwechsel in der Rohstoff-Politik.

Damit der Erdüberlastungstag nicht jedes Jahr weiter nach vorne rückt, reicht das Wiederverwerten von Rohstoffen nach Ansicht der Umweltaktivistin nicht aus. "Recycling ist ein wichtiger Baustein, aber nicht die Lösung." Große Hoffnungen setze man in die Kreislaufwirtschaftsstrategie, die das Bundesumweltministerium gerade erarbeitet.

Die Referentin bei der NGO Inkota fordert, dass verbindliche Reduktionsziele für den Rohstoff-Verbrauch festgeschrieben werden. "Es braucht besonders für die ressourcenintensiven Sektoren, wie den Verkehr, den Energie-, und Gebäudesektor, ganz konkrete sektorale Ziele. Da muss eine Verbindlichkeit rein, damit wir wirklich den Rohstoffverbrauch in Deutschland reduzieren und einer Rohstoffwende näherkommen."

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