Macht längeres gemeinsames Lernen die Schulen wirklich besser?

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Petra Waldvogel
Petra Waldvogel steht im Gang eines SWR-Gebäudes.

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Vier Jahre lang werden Schulkinder klassischerweise in Deutschland in der Grundschule unterrichtet. Danach trennen sich meist die Wege: Hauptschule, Realschule, Gymnasium. Dass es auch anders geht, zeigt das Ausland. Ob es besser ist, ist die Frage, die sich der Bundeskongress für längeres gemeinsam Lernen in Dresden stellt. Stefan Düll ist Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. In SWR Aktuell nennt er Gründe, die gegen längeres gemeinsames Lernen sprechen: "Ich verliere diejenigen Schülerinnen und Schüler, die ein großes Lerninteresse haben, wenn ich sie nach der vierten Klasse nicht fördere." Düll weist aber daraufhin, dass das Schulsystem durchlässig sei. "Die Menschen haben stärker verstanden, welche Möglichkeiten und Optionen es gibt. Und die nutzen sie auch reichhaltig." Ob längeres gemeinsames Lernen automatisch zu einem besseren Abschneiden beim Pisa-Bildungsvergleich führt, bezweifelt Düll. So liege Estland, dessen Schülerinnen und Schüler bis Klasse Neun gemeinsam unterrichtet werden, vor Deutschland. "Ich schaue mir natürlich auch die Länder an, die alle hinter uns stehen. Und dann stelle ich fest, dass das längere gemeinsame Lernen dort auch zu finden ist". Woran sich Lernerfolg stattdessen ablesen lasse, darüber hat Stefan Düll mit SWR Aktuell-Moderatorin Petra Waldvogel gesprochen.