Lena und Florian sind neun und sieben Jahre alt. An einem Samstag im April waren sie mit ihrer Mutter in Kandel einkaufen. Mit in den Supermarkt wollten sie allerdings nicht: Stattdessen blieben sie lieber im Auto. Da fiel ihnen auf, wie ein Mann beim Einsteigen mit seiner Autotür ihren Wagen beschädigt hat. Statt sich um den Schaden zu kümmern, fuhr er einfach fort.
Angst? Nein, "aber ein bißchen Herzklopfen!"
Die Kinder wussten direkt, was zu tun ist: Sie notierten das Kennzeichen auf einer Taschentuchpackung – ein Zettel war nicht zur Hand – und sagten ihrer Mutter sofort Bescheid, als die zurückkam. Angst hätten sie keine gehabt, sagen sie später dem SWR; "aber ein bisschen Herzklopfen". Das Auto zu verlassen ist für die beiden keine Option gewesen, lieber drinbleiben: "Das war sicherer."
Mutter stolz, Polizei zufrieden
Alles richtig gemacht, findet ihre Mutter: "Ich bin stolz. Immer, wenn ich das Auto verlasse, sage ich: Die Tür bleibt zu, bis ich zurückkomme. Und das haben sie wirklich umgesetzt, und dann haben sie auch noch das Kennzeichen notiert. Hut ab! Ich weiß nicht, ob ich das in der Situation gemacht hätte."
Wer auch findet, dass die beiden alles richtig gemacht haben: die Polizei. Aufgrund der Angaben der Kinder – die beiden hatten auch noch gleich eine Beschreibung des Fahrers mitgeliefert – konnte der Mann ausfindig gemacht werden. Sonst wäre er wohl davongekommen und hätte den Schaden von etwa 500 Euro nicht zahlen müssen.
Polizei: Die Kinder haben besser reagiert als manche Erwachsene
"Wir hatten schon erwachsene Personen, die den Unfallflüchtigen verfolgt haben und sich vor sich vor das Auto gestellt haben. Das ist nicht weiterzuempfehlen", heißt es aus der Polizeiinspektion Wörth: "Die Kinder haben richtig reagiert: sie waren achtsam, haben sich das Kennzeichen notiert und eine Personenbeschreibung abgegeben. Und dadurch konnten wir den Fall klären."
Eine Karriere bei der Polizei ist für die beiden Hobby-Detektive aber bislang kein Thema: Lena: "Ich würde gerne Kinderkrankenschwester werden wie meine Mutter", sagt Lena. Und Florian? "Ich will Influencer werden!"