Kapillareffekt: Wasser wird ins Gewebe gezogen
Ein Schwamm oder ein Lappen kann nur deshalb Wasser aufnehmen, weil sich zwischen den Fasern im Gewebe lauter kleine Hohlräume befinden, in die Wasser eindringen kann. Auf der Mikroebene passiert das über den sogenannten Kapillareffekt. Das Wasser wird regelrecht ins Gewebe hineingezogen. Das heißt, es heftet sich an die Fasern, zieht dann andere Wassermoleküle nach und dringt so immer weiter ins Gewebe vor. Das gleiche Prinzip kann man beobachten, wenn man sich versehentlich Wasser, Wein oder Tee auf die Hose kippt – die Flüssigkeit bleibt nicht, wo sie ist, sondern breitet sich im Gewebe schnell aus.
Wassermoleküle heften sich gerne an andere Wassermoleküle
Genau das passiert auch bei einem Schwamm. Und es funktioniert noch viel besser, wenn der Schwamm schon etwas feucht ist, wenn sich an den Fasern also bereits etwas Wasser befindet. Denn dieses Wasser zieht das andere Wasser nach. Ein Wassermolekül heftet sich nämlich an ein zweites Wassermolekül viel leichter als an anderen Substanzen. Deshalb tun sich Wassermoleküle leichter, in einen schon feuchten Lappen einzudringen als in einen trockenen.
Ein zweiter Grund ist, dass trockene Schwämme und Lappen starr sind. Es ist kein Wasser drin, deshalb sind die Fasern zusammengeschrumpft. Wenn sie erstmal Wasser aufgenommen haben, quellen sie auf. Dadurch werden zum einen die Hohlräume größer, zum anderen wird der Schwamm bzw. Lappen biegsam und elastisch. Dann kann man das Gewebe viel besser zusammendrücken. Auch deshalb können sie Wasser, das sich auf einer Oberfläche angesammelt hat, besser aufnehmen.
Wetter Warum kommt es nach einer Dürre oft zu Hochwasser?
Man sollte meinen, dass ausgetrocknete Böden regelrecht nach Wasser dürsten und jeden Tropfen, der von oben kommt, bereitwillig aufnehmen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Obwohl der Boden so trocken ist, steht das Wasser trotzdem in Pfützen und versickert nicht oder nur langsam. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Physik Warum sind Schaumblasen in der Badewanne stabiler als Seifenblasen?
Chemisch gesehen sind Schaumblasen und normale Seifenblasen ähnlich aufgebaut. Doch im Schaum hängen viele Blasen aneinander, und genau das macht sie stärker. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Schlaf Was unterscheidet Winter- und Sommer-Bettdecken?
Der entscheidende Punkt ist, dass es bei Bettdecken nicht nur auf die Wärmeleitfähigkeit ankommt, sondern auch darauf, wie gut sie Feuchtigkeit aufnehmen und weitertransportieren. Und beide Faktoren zusammen entscheiden am Ende über den Schlafkomfort bei verschiedenen Temperaturen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Derzeit gefragt
Garten Ist die Tigerschnecke ein Nützling?
Ja, denn sie frisst alle anderen Schnecken! Man sollte sie also unbedingt leben lassen und deshalb auch mein Appell: Kein Schneckenkorn streuen! Von Heike Boomgaarden
Gesundheit Mit dem Rauchen aufhören: Wann ist der Körper wieder auf Nichtraucherniveau?
Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche verschwinden, wenn man aufhört, schneller, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.